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Blog Ausflug in den Klettergarten


Am letzten Sonntag trafen sich zehn unserer Kameraden zum Klettern im Sankt Augustiner Klettergarten. Da gehört schon Konzentration, Geschick und ein bisschen Mut zu, sich dem Abenteuer in luftiger Höhe, zwischen den Bäumen von Niederpleis, zu stellen. Aber auch Spaß, Spannung und wertvolle Erfahrungen erwarteten uns.

Gegen 10:00 Uhr wurden wir durch unsere beiden Trainer kurz im Umgang mit der Sicherungstechnik unterwiesen und über das Verhalten innerhalb des Klettergartens belehrt. Dann ging es schon los zur ersten Aufgabe. Hier wurde Teamarbeit gefordert. Wir mussten mit vier Balken in verschiedenen Längen und einem Seil, auf im Boden steckenden Baumstümpfen eine Brücke bauen und so einen imaginären Sumpf überqueren. Für die Übung gab es ein Zeitlimit von zehn Minuten. Zuerst stellte sich die Aufgabe einfach dar, aber schon nach kurzer Zeit stellten wir fest, dass ein langer Balken fehlte und unsere Taktik, mit kleinen Gruppen den Sumpf zu überqueren, nicht die richtige war. Also musste die ganze Gruppe auf das wackelige Bauwerk und den ersten Balken wieder entnehmen und nach vorne durchreichen um den letzten Teil der Brücke fertig zustellen. Bedauernswerterweise stürzten zwei unserer Kameraden bei dieser Aktion ab und versanken im Moor. Das Zeitlimit haben wir leider auch überschritten, dafür konnten aber acht unserer Kameraden das andere Ufer lebend erreichen.

In der nächsten Übung musste von einer Insel aus, mit einer Liane auf die am Boden liegenden Baumscheiben geschwungen werden. Dabei sollten wir in alphabetischer Reihenfolge auf eine Baumscheibe nach der anderen hinüber schwingen und diese besetzen. Natürlich war es verboten den Boden oder eine der anderen Baumscheiben zu berühren. Hier gab es ein Zeitlimit von vier Minuten. Das haben wir geschafft. Obwohl es leicht aussah war hier Teamgeist und Geschick erforderlich.

Danach ging es in die Kletterwand oder auf den Kletterbaum. Hier teilte sich unsere Gruppe. Man merkte schon, die Übungen wurden immer schwieriger, außerdem ging es jetzt in die Höhe. Unten standen die Kameraden und hielten das Sicherungsseil. Bitte nicht klatschen wenn ich oben angekommen bin. Dann musste mit je zwei Mann eine Art Hängeleiter bestiegen werden, dessen Sprossen aber von einer zur anderen immer weiter auseinander gingen. Diese Aufgabe war am Ende kaum alleine zu bewältigen, hier kam es auf die Teamarbeit mit dem Kameraden an.

Zitterpartie. Von Weiten schon habe ich ihn gesehen, den Telegraphenmast, 8,50 Meter hoch, mit seinen seitlich angebrachten Steigeisen und der pizzatellergroßen Plattform am oberen Ende. Was hier von uns verlangt wurde war klar. Rauf über den Mast, runter im freien Fall. Das Dumme war, dass der unten so stabile Pfahl nach oben hin immer dünner wurde und der versprochene Pizzateller mir auch etwas kleiner vorkam. Und dann bewegte sich das Ding hin und her wie ein Lämmerschwanz, wobei der aufgekommene Wind sein übriges dazu tat. Dann, nachdem ich es geschafft hatte den Teller zu besteigen und mich oben aufzurichten, kam die Anweisung eine halbe Drehung zu vollführen und zu springen. Ein Blick in das Gewirr der Seiltechnik die vor mir hing, ein Zweiter in die erwartungsvollen Gesichter meiner Kameraden die unten die Sicherungsseile hielten. Ein Zurück gab es jetzt nicht mehr. Einmal weil das Herunterkommen von dem Pizzateller ohne abzustürzen mir schwieriger erschien und zum anderen wollte ich mir die Blöße nicht geben, als Gesichtsältester der Gruppe hier einen Rückzieher zumachen. Also springen. Mit den Worten: „Ich springe jetzt“ wollte ich die Aufmerksamkeit meiner Kameraden auf mich ziehen, in der Hoffnung, dass auch der letzte von ihnen das Sicherungsseil ordentlich festhält. Plötzlich war der Pizzateller weg und ich befand mich im freien Fall. Nach etwa vier Metern spannten sich die Seile und fingen mich sanft ab. Das mach ich noch mal. Absolut geil.

Nachdem einer nach dem andern den Telegraphenmast bezwungen hatte, ging es in die Bäume. Künstliche Hindernisse und Aufgaben aus Seilen, Drahtseilen und Balken, die in bis zu neun Metern Höhe verspannt waren, erwarten uns. Ein ganzer Parcours voller unterschiedlicher Übungen, mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden und Plattformen zwischen den Übungen, die eine Verschnaufpause erlaubten. Zwei Stunden sind wir hier herumgeklettert. Der Parcours ist so groß, dass man nicht alle Wege innerhalb dieser Zeit ausprobieren kann. Am Ende verlassen einen dann auch die Kräfte. Am Endpunkt des Klettergartens ging es über eine Seilrutsche auf das gegenüberliegende Ufer und die Kletterpartie war beendete. Üblicherweise wurde der Grill angeschmissen und dabei über das Erlebte erzählt und diskutiert. Am Ende waren sich alle einig, das machen wir wieder.

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Dieser Artikel wurde am 22. Juli 2009 um 10:20 Uhr von Rainer van Engelshoven verfasst und in "Sonstiges" abgelegt.