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Blog Hüttentour - Heilbronner Weg


Einige von uns hatten schon länger den Wusch eine Hüttentour in den Alpen zu machen, aber da bei der Auswahl der Touren alle Aktiven entscheiden, fand sich nie eine Mehrheit dafür. So schleppte sich der Gedanke an einer Hüttentor von Jahr zu Jahr weiter, bis endlich genügend Kameraden für diese Idee begeistert werden konnten und bei einem Appell im letzten Jahr endlich dafür gestimmt wurde.

Der Festausschuss machte sich sofort an die Arbeit und suchte entsprechende Touren heraus. Schnell wurden der Heilbronner Weg ins Auge gefasst und so starteten wir am letzten Donnerstag Richtung Oberstdorf.

Um nicht aus dem Auto direkt in den Berg steigen zu müssen, fuhren wir einen Tag früher und übernachteten in der Jugendherberge Ottobeuren. Die Jüngeren von uns zog es in die Therme nach Bad Wörishofen. Wir Mittelalten bezogen unser Zimmer und schauten uns das Städtchen und die Basilika an. (Im Ratskeller, gegenüber der Basilika, gibt es über 30 verschiedene Windbeutel, Hmm... ). Am Abend ging es gemeinsam in die Brauerei Hirsch wo uns die Schweinshaxe und ein zünftiges Bier erwartete (Donnerstags beides für 10€ ).

Am Morgen ging die Fahrt dann weiter nach Oberstdorf zur Alpin-Schule, wo uns die beiden Bergführer schon erwarteten. Nach einer kurzen Einweisung und ein paar Verhaltensregeln ging es mit dem Bus vorbei an der Heini-Klopfer-Skiflugschanze und der Fellhornbahn Talstation bis Birgsau - Eschbach. Ab hier ging es dann per pedes durch den Wald bis Einödsbach (1,8 km, 1113 m Höhe), wo wir eine kurze Pause einlegten, etwas tranken und unsere Wanderschuhe nach binden konnten.Dann ging es weiter Richtung Petersalpe im Rappenalptal (2,0 km, 1296 m Höhe). Hier ist die Schmalzstulle sehr zu empfehlen. Das Wetter war schön und die Sonne begleitete uns bis hier her. Auf dem weiteren Weg zur Enzianhütte (2,0 km 1804 m Höhe) zog es sich dann langsam zu. Das war schon ein schwieriges Stück, wir überwanden da annähernd 500 m Höhe und in der Sonne wäre das noch anstrengender geworden. Nach einer kleinen Stärkung in der Hütte ging es an das letzte Stück für diesen Tag Richtung Rappenseehütte (2,3 km 2091 m Höhe). Bei solch einer Tour verliert man völlig das Zeitgefühl, ich weiß nicht genau wann wir dort ankamen. Auf jeden Fall war es noch hell und dichter Nebel.

Nachdem wir unser 12-Mann-Zimmer bezogen und uns kurz orientiert hatten, verbrachten wir einen geselligen Abend in der Wirtsstube. Für den nächsten Tag war Schnee angesagt, aber an diesem Abend konnten wir das Alpenglühen aus nächster Nähe beobachten.

Am nächsten Morgen lagen dann auch rund 18 Zentimeter Schnee und es schneite immer noch. Was unsere Tour zur Kemptener Hütte über den Steinschartenkopf gefährlich und damit unmöglich machte. So blieben uns Brücke und Leiter am Steinschartenkopf, der Weg über die Bockkarscharte und das Heilbronner Törle vorenthalten. Unserer Bergführer entschieden sich für eine Tour, die uns rund 1000 Meter runter ins Lechtal führen sollte und nach einer Busfahrt wieder 1000 Meter hoch zur Kemptener Hütte. Wir schlossen uns mit einer weiteren Gruppe zusammen und waren nun 19 Wanderer und drei Bergführer.

Gegen neun Uhr machten wir uns auf den Weg. Bei Schneefall mussten wir erst mal wieder rund 100 m Höhe überwinden und wanderten zwischen Hochgundspitze und Rotgundspize hindurch Richtung Wieslekar. Von da aus vorbei an der Winterniss über die mittlere Hochalpe bis ins Tal. Auf den Bus wollten wir nicht warten deshalb bestellten wir uns Taxis, die uns nach Holzgau brachten. Im Gasthof Bären gab es dann eine heiße Suppe und man konnte sich etwas ausruhen.

Da es schon relativ spät war entschieden sich die älteren unserer Gruppe hier an dieser Stelle abzubrechen und weiter nach Oberstdorf zu fahren. Die Jungen machten sich auf den Weg und wanderten Richtung Kemptener Hütte (Vielleicht schreibt ja einer was dazu. Ich war leider nicht dabei, denn ich bin schon ein Mittelalter ).

Wir mussten uns jetzt natürlich eine Unterkunft suchen. Die Jugendherberge in Ottobeuren war ausgebucht, aber die Jugendherberge in Kornau hatte noch was frei. Am Abend ging es dann ins Wirtshaus Traube mit Livemusik und Wildgerichten. Nach zwei Bierchen vielen wir dann aber müde in unsere Betten.

Den Vormittag hatten wir noch genügend Zeit, um noch einen Gipfel zu besteigen. Allerdings fuhren wir den größten Teil dieser Strecke, mit der Fellhornbahn (Ja, bis ganz nach oben). Nur die letzten paar Meter legten wir in unseren Wanderschuhen, bei leichtem Schneefall, zurück. Gegen 11:00 Uhr riefen unsere Kameraden aber schon an, dass sie gleich in der Alpin-Schule wären. Also gab es keinen heißen Kakao mehr und wir fuhren wieder runter.

Nach der Verabschiedung von unseren Bergführen und dem Versprechen wieder zu kommen traten wir den Heimweg an. Wegen der endlosen Staus unterwegs waren wir aber erst beim Dunkel werden wieder daheim.

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Dieser Artikel wurde am 22. September 2017 um 17:09 Uhr von Rainer van Engelshoven verfasst und in "Sonstiges" abgelegt.